02.01.2012 / Wort zum Tag

1. Petrus 5,7

Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.

1. Petrus 5,7

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Am Anfang dieses neuen Jahres komme ich mir vor wie im Hochgebirge - so als stünde ich am Fuß eines steilen Berges. Nein, ich bin nicht beim Wandern. Es sind die vielen Anforderungen und Erwartungen, die sich vor mir türmen wie ein riesiger Gipfel. Noch bevor mich nach dem Aufwachen meine Familie begrüßt, haben mir meine Sorgen schon „Guten Morgen“ gesagt. Ich habe allerdings erlebt, dass Sorgen nichts ändern, sondern nur die Kraft für den Alltag nehmen.

Dabei ist Sorgen ein Teil des menschlichen Lebens. Sorgen hat etwas mit Lieben zu tun, mit Verantwortung tragen. Tiere müssen versorgt werden, Blumen benötigen Wasser und die Familie braucht etwas zu essen.
Versorgen, umsorgen heißt, der Kreatur und den anvertrauten Menschen das geben, was sie zum Leben brauchen. Dennoch warnt die Bibel davor, dass uns Sorgen gefangen nehmen. Lasse ich es zu, dass Sorgen mich von vorne und hinten in die Zange nehmen, dass ich an nichts anderes mehr denken kann und fast verrückt werde vom Sorgen? Petrus empfiehlt uns: „Alle Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.“

Es ist ein Wettstreit: Gott gegen die Sorgen. Immer wieder muss ich die Entscheidung treffen, wen ich in meinem Leben bestimmen lasse: die Sorgen oder Gott. Muss ich mir wirklich über tausend Dinge den Kopf zerbrechen oder vertraue ich mich der Fürsorge Gottes an?

Wenn Sie auch zu den „Sorgenmenschen" gehören, stellen Sie sich doch einmal folgende Fragen:
- Muss ich wirklich allein alles kontrollieren, bin ich für alles verantwortlich?
- Wozu überfordere ich mich? Vielleicht brauche ich Anerkennung?
- Will ich mich mit meinen Sorgen und meinem Jammern wichtig machen?
Ich bin mir selbst auf die Schliche gekommen: Meine Sorgen haben mit meinem falschen Denken zu tun. „Alle eure Sorge werft auf Gott; denn er sorgt für euch", ermutigt uns der Apostel Petrus. Ich frage mich: Wie lerne ich nur „das richtige Werfen“?

Meistens gehe ich mit der belastenden Ungewissheit so um, als würde ich ein Taschentuch wegwerfen und anschließend wieder aufheben. Es reicht einfach nicht zu sagen: „Ich will mir keine Sorgen machen.“ Forscher haben angeblich entdeckt, dass unser Gehirn das Wort „keine“ nicht kennt. Wenn ich zu mir sage: „Ich möchte mir keine Sorgen machen“, dann funktioniert das nicht.

Mir haben zwei Dinge weitergeholfen:Zum einen, meine Sorgen einmal genauer anzuschauen, sie aufzuschreiben und mich zu fragen: „Was genau bereitet mir Kopfzerbrechen? Was beschäftigt mich in schlaflosen Nächten am meisten? Welche konkreten Schritte sind dran?“ Und zweitens die Grundentscheidung: Ich will Gott die Sorge für mein Leben zutrauen. Er kennt mein ganzes Leben, auch meine schlechten Seiten. Meine Schuld ist durch Jesus vergeben, ich darf jeden Tag neu anfangen. Das gilt für jeden Menschen. Das gilt auch für Sie.

Am Anfang dieses neuen Jahres, des neuen Tages – ich lade sie dazu ein, auf diese Weise ihre Sorgen loszulassen. In einem Gebet klingt diese Lebenshaltung so: Herr, bewahre mich vor unnötiger Sorge. Ich vertraue mich deinem Plan an, denn du kennst mich. Gott, du weißt, was ich brauche. Ich lasse mich dir, Gott. Schenke mir Gelassenheit. Amen.
 

Autor/-in: Monika Scherbaum