15.07.2009 / Wort zum Tag

1. Korinther 1,30

Christus Jesus ist uns gemacht zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung.

1. Korinther 1,30

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Es ist herausfordernd, was der Apostel Paulus hier schreibt. Er setzt dafür voraus, dass ich mich Jesus Christus als meinem Gott untergeordnet habe. Paulus will hier kein Wissen über etwas vermitteln. Er geht einen Schritt weiter. Was er schreibt, hat mit meiner Beziehung zu Gott zu tun. Hier geht es nicht um theoretisches Wissen – also um irgendwelche Gedankenspiele. Hier geht es um praktizierten Glauben – also um meinen Glauben an Gott, in dem ich lebe. Zugang zum allmächtigen Gott gibt es nur über Gottes Sohn, Jesus Christus. Das hat Gott Vater selbst so festgelegt. An Jesus, seinem Sohn, führt da kein Weg vorbei. Wer aber sein Leben von Jesus bestimmen lässt, dem öffnet sich ein unbegrenzter Kontakt zu Gott. Da wird Gott der Schöpfer mein persönlicher himmlischer Vater.

Trotzdem bleibt Jesus, sein Sohn, weiterhin tonangebend für alles, was mit Gott zu tun hat. Er ist für mich als Christ ein lebenslanger Wegbegleiter. Er ist nach wie vor zuständig für meinen geistlichen Werdegang. Auch das hat Gott, der Vater so festgelegt. Paulus nennt vier Eigenschaften, die Jesus als Person mit Leben erfüllt. Für Christen ist das, was jetzt kommt, Jesus in Person.

Jesus ist uns von Gott gemacht zur Weisheit! Weisheit hat mit Wissen zu tun. Bei dieser Weisheit geht es um ein Wissen, wie ich mein Leben gestalten soll. Also um eine Art Lebensweisheit. Wer weiß besser Bescheid über das menschliche Leben als Gott, der es geschaffen hat? Und darum macht er uns Jesus zur Weisheit, der uns anweisen kann, wie wir leben sollen. Das erschöpft sich aber nicht in Vorschriften zum Leben durch Gesetze oder irgendwelche Anordnungen. Mit Jesus haben wir gleichzeitig einen, der uns hilft unser Leben zu bewältigen, so wie es Gott gefällt.

Jesus ist uns von Gott gemacht zur Gerechtigkeit! Gerechtigkeit hat mit Recht zu tun. Recht sein im Sinne von in Ordnung sein. Recht tun im Sinne von richtig handeln. Aber jetzt nicht aus der Sicht menschlicher Perspektive, wie wir das so unter uns verstehen nach dem Motto: „Ich habe mir noch nie was zuschulden kommen lassen!“ Hier geht es um ein Rechtsempfinden aus Gottes Blickwinkel. Gerecht sein im Sinne von leben wie es Gott gefällt. Auch dafür ist Jesus die Bezugsperson. Er ist für mich im Blick auf Gottes Gerechtigkeit ein Vorbild und Helfer. Wie er gelebt hat auf dieser Erde, das hat Gott absolut gut gefallen. Das war richtig. Das war gerecht. So sollen wir auch leben können. Und dazu hilft uns Jesus.

Jesus ist uns von Gott gemacht zur Heiligung! Gott ist heilig. Wer zum ihm gehören will, kann das nur, wenn er auch heilig ist. Geheiligt sein heißt, für Gott beschlagnahmt sein. Nun bestimme nicht mehr ich, was für mich gut und böse ist. Nun bestimmt Gott für mich, was für ihn Gut und Böse ist. Um das zu verstehen und ins alltägliche Leben umsetzen zu können, gibt mir Gott wieder Jesus als meinen begleitenden Lehrer und Helfer zur Seite.

Jesus ist uns von Gott gemacht zur Erlösung. Hier geht es um eine Art juristische Frage, wem ich gehöre. Kein Mensch gehört sich selbst. Weil wir Geschöpfe sind, gibt es in der für uns unsichtbaren Welt Mächte, die einen Besitzanspruch auf uns erheben und uns beherrschen. Damit das endlich aufhören kann, hat Gott einen Freikauf von diesen Mächten angeordnet. Bezahlt hat dafür Jesus mit seinem Leben, damals an Karfreitag am Kreuz auf Golgatha. Darum ist Jesus die Erlösung in Person. Wer an ihn glaubt, ist freigekauft. Für den ist Jesus der Erlöser.

Ich wünsche Ihnen diesen engen, spürbaren Kontakt mit Jesus, von dem Paulus schreibt. Und ich wünsche Ihnen, dass damit Ihre Beziehung zu Gott immer stärker und herzlicher wird!
 

Autor/-in: Thomas Eger