19.07.2009 / Wort zum Tag

1. Könige 8,56

Gelobet sei der HERR, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er es zugesagt hat.

1. Könige 8,56

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Salomo ist einer der bekanntesten Könige aus dem Alten Testament. Der König schloss ein Gebet zu seinem Gott und zum Gott seines Volkes mit folgenden Worten: „Gelobt sei der Herr, der seinem Volk Israel Ruhe gegeben hat, wie er es zugesagt hat“ (1. Kön. 8,56). Offensichtlich war Salomo – zusammen mit seinem Volk – zur Ruhe gekommen. Er hatte seine Sorgen um das Gemeinwesen und seine Untertanen in Gottes Hände legen können: die Sorgen um Krankheit, äußere Feinde, wirtschaftliche Schwierigkeiten, aber auch um Unrecht, das er andern angetan hatte. Das alles hatte Salomo im Gebet vor Gott gebracht.

Menschen sind oft so stolz und meinen, sie bräuchten Gott nicht. Luther übersetzte eine entsprechende Bibelstelle so (Jer. 17,9): „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?“ Wir wüssten, was uns gut tut, aber der Reiz, ohne Gott zu handeln, ist oft zu stark. Manchmal ist jemand auch aus Unwissenheit, weil er die Bibel nicht kennt, ungehorsam gegenüber Gott. Wie auch immer, wenn das Gewissen mich anklagt, finde ich am ehesten bei Gott Ruhe. Obwohl und gerade weil er alles weiß. Er kennt mein Herz durch und durch. Besser als ich selber.

Ich finde bei Gott einen Ort, wo ich zur Ruhe kommen kann. Wo Friede mit Gott das Herz erfüllen kann. Im Sinne des Neuen Testaments gesagt ist dieser Ort der Ruhe vor dem Kreuz von Jesus Christus zu finden. Er hat am Kreuz die Strafe für Ihre und meine Schuld bezahlt. Was auch immer uns anklagen will: Seit Karfreitag dürfen wir im Frieden mit Gott leben, wenn wir unsere Sünden bekannt haben. Ihm gehört deshalb meine Anbetung - für alle Zeit. Dieser Frieden mit Gott ist eine versteckte Kraftquelle, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Äußerlich mag es stürmen - das Herz hat Ruhe gefunden bei Gott. Im Vertrauen darauf, dass Gottes Wille geschieht, wie im Himmel, so auch auf der Erde. Ich darf sozusagen im Auge des Sturmes ruhen, in der ruhigen Mitte des Orkans.

Es ist klar, das gelingt nicht immer 100%-ig. Aber je tiefer meine Verbindung zu Gott ist, und diese zeigt sich gerade im Gebet, desto unerschütterlicher werde ich ihm vertrauen können. In einem Kirchenlied ist diese Erfahrung so zusammengefasst: „Eine feste Burg ist unser Gott.“ Dieser Spruch erscheint oft auch als Widmung auf einer Kirchenglocke. Wenn Sie das nächste Mal Kirchenglocken läuten hören, denken Sie daran. Vielleicht stehen genau diese Worte auf der Glocke: „Eine feste Burg ist unser Gott.“ Das soll Sie daran erinnern: Bei Gott, bei Jesus Christus, am Kreuz von Golgatha, ist ein Ort der Ruhe.

Autor/-in: Hansjörg Schärer