27.11.2014 / Wort zum Tag

1. Könige 3,5.9

"Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll!"

1. Könige 3,5.9

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„Was würdest du dir wünschen, wenn du einen Wunsch frei hättest?“ Mit dieser Frage überraschte ich meine Familie. Nach einer gewissen Bedenkzeit antwortete einer meiner Söhne:
„Ich wünsche mir eine liebevolle Partnerin für´s Leben.“
„Ich wünsche mir Weisheit im Umgang mit meiner Zeit“, meinte mein Mann.
„Ich wünsche mir Gesundheit!“ So die Oma.
„Und ich wünschte mir, mein Zimmer wäre schon aufgeräumt!“
Ich weiß nicht, was bei Ihnen auf dem Wunschzettel ganz oben steht. Oft wünscht man sich ja genau das, was man nicht hat.

Auch Salomo hatte einen Wunsch frei. Denn Gott hatte gesagt: „Bitte, was ich dir geben soll!“ Eigentlich besaß er alles, was sein Herz begehrte: Er war verheiratet; er hatte genügend Diener, die seinen Tag organisierten oder sein Zimmer aufräumten. Wenn er krank wurde, standen ihm die besten Ärzte zur Verfügung. Und: Er hatte eine persönliche Gottesbeziehung. Der Herr liebte ihn (2.Sam.12,24) und Salomo liebte den Herrn. (1.Kö.3,3)
Und genau dieser Herr sagte jetzt: „Bitte, was ich dir geben soll!“
Was sollte Salomo antworten? Vielleicht dachte er in diesem Moment an die letzten Worte seines Vaters David: „… und diene dem Herrn, deinen Gott!“ (1.Kö.2,3)
Dienen steht in unserer Gesellschaft nicht hoch im Kurs: Willig eine Aufgabe übernehmen. Gehorchen. Einem anderen Gutes tun. Also ehrlich gesagt: Die meisten lassen sich doch lieber bedienen.
Auch Salomo wurde ein Leben lang bedient. Und dennoch: Er hatte bei seinem Vater David anderes gesehen. David hatte Gott gedient, ihm vertraut, auf ihn gehört, ihn geliebt.

„Also, Salomo, was soll ich dir geben?“ Da sprach Salomo zu Gott: „Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist.“ (1.Kö.3,9)

„Ich wünsche mir ein gehorsames Herz!“ Nicht Reichtum oder Weisheit hatte Salomo sich gewünscht, sondern ein dienendes, ein offenes Herz für Gott. Damit seine innige Gottesbeziehung noch inniger wurde. Noch intensiver. Noch stärker.
Das ist doch auch der Wunsch eines jeden Christen, oder? Noch näher bei Gott zu sein, ihn noch mehr kennenzulernen, seinen Willen zu tun. Aber: Was hält Sie und mich und Salomo davon ab? Das ungehorsame Herz!
„Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“
(1.Mose  8,21) Sagt die Bibel.
Dagegen kämpft Salomo an: Sein ungehorsames Herz soll gehorsamer werden. Er will keine falschen Entscheidungen mehr treffen. Nein, er will verstehen, was gut und böse ist. Er will so leben, dass es Gott gefällt. Und das geht nur, wenn er ein gehorsames Herz bekommt.
Jesus hatte dieses gehorsame Herz. Und er hat einmal im übertragenen Sinne gesagt:
Du darfst dir alles wünschen. Rede einfach mit Gott darüber. Und wenn deine Bitte dem Willen Gottes entspricht, wirst Du staunen, was Dir alles dazu geschenkt wird! (Matth.7,7ff; Matth.6,33)

So fragt Gott Sie und mich heute: „Was würdest du dir wünschen, wenn du einen Wunsch frei hättest?“

Autor/-in: Birgit Wolfram