05.08.2011 / Wort zum Tag

1. Könige 3,5.9

Der HERR sprach zu Salomo: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: Du wollest deinem Knecht ein gehorsames Herz geben.

1. Könige 3,5.9

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Wenn Sie sich spontan etwas wünschen dürften, was würden Sie sich wünschen? Vielleicht, dass sich ein Beziehungsproblem löst. Dass Sie ärztliche Hilfe finden und wieder gesund werden. Oder dass Sie ein paar Sorgen weniger haben. Wer wünschte sich nicht, wie im Märchen einen oder auch zwei Wünsche frei zu haben? Wer träumte nicht von der Erfüllung seiner Wünsche?

Wer sich etwas wünschen darf, muss sich gut überlegen, was er sich wünschen will. Einen Wunsch frei zu haben, ist schließlich etwas Besonderes. Alle Tage kommt so etwas nicht vor. Das Gewünschte muss etwas Besonderes sein. Etwas, das über das hinaus geht, was normal und zu erwarten ist. Jede und jeder von uns hat seine eigenen Wünsche. Und wohl auch einen oder auch mehrere Herzenswünsche. Wer kann von sich sagen, wunschlos glücklich zu sein? Wir alle haben aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen. Das lehrt uns das Leben. Wir alle haben auch mehr oder weniger gelernt, mit unerfüllten Wünschen zu leben. Trotzdem geben wir in der Regel nicht auf, Träume und Wünsche zu haben. Ich weiß nicht, ob wirklich glücklich ist, wer wunschlos glücklich zu sein scheint.

Der junge König Salomo trug schwer daran, in Israel König zu sein und immer an seinem Vater David gemessen zu werden. Ihm träumte, und in diesem Traum erschien ihm Gott und stellte ihm frei: „Bitte, was ich dir geben soll!“ Nicht nur einen Wunsch hat Salomo frei! Er darf sich alles, was er will, erbitten. Was hätte Salomo sich nicht alles wünschen können: Macht und Ansehen, langes Leben und Reichtum, gute Ratgeber, friedliche Nachbarvölker und den Tod seiner Feinde. Doch Salomo erbittet nichts von dem. Er sieht auf seine schwere Aufgabe als König. Er sieht seinen Mangel an Erfahrungen und seine Ratlosigkeit. „Ich weiß weder aus noch ein!“ So bittet er Gott um ein gehorsames Herz.

Diese Bitte gefiel Gott. Ihm gefiel, dass er nicht langes Leben und Reichtum und den Tod der Feinde wünschte, sondern um Verstand und Weisheit bat. So erfüllt Gott Salomos Bitte: „Siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz.“ Und fügt dann an: „Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, so dass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten.“ Gott erfüllte Salomos Wunsch über Bitten und Verstehen. Seine Bitte blieb kein frommer Wunschtraum. Es war keine Träumerei. Sprichwörtlich wurde die Weisheit des Königs Salomo. Und er war für das Gottesvolk ein guter König. Denn die Weisheit Gottes war in ihm.

Salomos Bitte lehrt mich, meine Bitten und Wünsche an Gott sehr zu bedenken. Wie Salomo dürfen wir Gott um ein gehorsames Herz bitten. Und ich will es auch tun. „Gib in unser Herz und Sinnen Weisheit, Rat, Verstand und Zucht, dass wir anders nichts beginnen, als nur was dein Wille sucht; dein Erkenntnis werde groß und mach uns vom Irrtum los.“ Solches Bitten erhört Gott! Ganz gewiss.

 

Autor/-in: Dekan Harald Klingler