22.05.2010 / Wort zum Tag

1.Joh. 2,1

Wir haben einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

1.Joh. 2,1

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Der beste Fürsprecher setzt sich für mich ein!

Das Bibelwort für heute öffnet uns ein Fenster in die unsichtbare Welt Gottes. Johannes schreibt ziemlich am Anfang seines ersten Briefes in Kap. 2, V.1: Wir haben einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

Eine Aussage von unerhörter Tragweite! Eine Wirklichkeit, die uns schon heute, aber auch in der Ewigkeit unendlich froh machen will.

Der Jünger und spätere Apostel Johannes hat mit der Zeit ein tiefes Verständnis für die Person und den Weg seines Meisters Jesus entwickelt. Jesu Mission war, den Menschen die Liebe Gottes anschaulich zu machen und die Macht der Sünde zu brechen.   

In den Evangelien können wir nachlesen wie Jesus, der Sohn Gottes, Mensch geworden ist, wie er gelebt, gelehrt und gehandelt hat. Aber auch, wie er verurteilt, gekreuzigt, begraben und am dritten Tag auferweckt worden ist. Und wie er seinen Freunden mehrmals als Auferstandener erschienen ist. Eines Tages aber, nach einem letzten Hinweis auf das baldige Kommen des Heiligen Geistes, entschwindet Jesus endgültig den Augen seiner Jünger. Er hat seinen Auftrag zur Rettung der Menschen erfüllt und kehrt zurück an die Seite seines Vaters im Himmel.

Fortan ist es möglich, durch den Glauben an Jesus Christus Vergebung und Befreiung von Sünde und Schuld zu erlangen. Johannes stellt in seinem Brief sogar in Aussicht, dass ein Mensch, der aus Gott geboren ist und in enger Verbindung mit ihm lebt, nicht mehr sündigt, das heisst: in Versuchungssituationen nicht zwingend sündigen muss.

Das wäre so etwas wie der Idealfall eines Christenmenschen! Aber schon Johannes wusste, wie anfällig auch glaubende Menschen für neue Versuchungen sind. Das lässt sich aus dem Wortlaut des ganzen Verses ableiten:

Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

Weiter in V.2: Und er (Jesus Christus) ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. 

Und wenn jemand sündigt ...  Dieser 'Jemand' bin vielleicht ich -  heute oder morgen, vielleicht sind Sie es. Dann brauchen wir nichts zu verbergen, dann brauchen wir auch nicht zu verzweifeln an uns selber, weil wir wieder schuldig geworden sind. Wir dürfen uns an unseren Fürsprecher wenden, die Schuld beim Namen nennen, um Vergebung bitten und Reinigung erfahren. 

Das ist kein Freipass zum Sündigen! Das ist keine Verharmlosung der Sünde und sündigen Verhaltens Gott und Menschen gegenüber. Aber es ist ein hoffnungsvoller Hinweis auf etwas, das in der unsichtbaren Welt Gottes zu unseren Gunsten geschieht. Es auch ist ein entlastender Ausblick für die Begegnung mit dem dreimal heiligen Gott in der Ewigkeit. Da ist einer, der vor der obersten Instanz für mich eintritt. Einer, der für alles, was vor Gott nicht bestehen kann, am Kreuz bezahlt hat: Jesus, mein Fürsprecher. Ihm verdanke ich den freien Zugang zu Gott schon heute.  

Autor/-in: Sr. Martha Häusermann