14.12.2009 / Wort zum Tag

1. Chronik 28,20

Gott der HERR wird die Hand nicht abziehen und dich nicht verlassen, bis du jedes Werk für den Dienst im Hause des HERRN vollendet hast.

1. Chronik 28,20

Ihr Browser unterstützt HTML5 Audio nicht!

Haben Sie schon einmal genauer einen Staffellauf verfolgt? Dass die Läufer bei diesen Wettkämpfen schnell sind, ist klar. Doch wird es klappen, die Staffel weiterzugeben, ohne Zeit zu verlieren? Das ist der spannendste Moment beim Staffellauf: die Übergabe des Stabes an den nächsten Läufer. Der eine Läufer hat den Stab noch in der Hand, der nächste läuft schon los und nur wenn beide im gleichen Rhythmus sind, erfolgt ganz leicht die Übergabe.

Ähnlich spannend ist es, wenn jemand seinen Arbeitsplatz übergibt, weil er z.B. in den Ruhestand geht. Es ist oft dramatisch, wenn Firmen übergeben werden. Ein Vater gibt z. B. seine Firma an die Kinder ab, er übergibt ihnen alle Vollmachten, damit das Unternehmen hoffentlich weiterhin erfolgreich geführt werden kann. Wenn eine Gemeinde einen neuen Pastor bekommt, dann ist mit der Übergabe der Wunsch verbunden, dass die Gemeindearbeit gut weiterläuft.

König David hat seinem Sohn Salomo den Tempelbauplan überreicht. David weiß, Salomo ist es, der als nachfolgender König diesen Auftrag zu erfüllen hat. Dieses große Bauprojekt hatte Gott für David nicht mehr vorgesehen. Er, David, durfte noch die Skizzen und den Entwurf anfertigen, doch der Baumeister sollte sein Sohn Salomo werden. Salomo selbst wird jedoch nicht in der Lage sein, so ein großes Projekt alleine zu schultern. Er ist genau so - wie David es erlebt hat - ganz auf die Hilfe Gottes angewiesen. David bekennt das persönlich. Im hebräischen Urtext heißt es: „Gott, der Herr, mein Gott wird dich nicht verlassen.“ Deswegen kann David auch seinem Sohn Salomo zusprechen, dass Gott auch ihn nicht verlassen wird. Davids Leben durchzieht eine große Weisheit: Wenn ich von Gott abhängig bin und mich auf ihn verlasse, dann bin ich in der Lage, menschlich gesehen Unmögliches zu tun und zu erleben.

David hat das durch alle Höhen und Tiefen seines Lebens erlebt und bezeugt: Wenn Gott etwas zusagt, dann hält er es ein. Wenn ich bereit bin, nicht nur für Gott zu arbeiten, sondern mit ihm, dann mache ich mich von Gott abhängig. Eigene Wünsche werden dann hinten angestellt. Ich greife noch einmal das Bild vom Staffellauf auf. Der Läufer, der die Staffel übernehmen wird, muss in den Gleichschritt des vorigen Läufers gelangen, sonst wird der Stab nicht reibungslos übergeben werden. Wenn ich mit Gott arbeiten möchte, dann muss ich in den Rhythmus, in den gleichen Schritt, mit Gott eintreten. Nur so können die Aufgaben, die er mir anvertraut und übergibt, vollendet werden. Das ist ein altes aber schönes Wort „vollenden“. Darin klingt an, dass unser Lebenswerk nicht einfach abgebrochen zu Ende geht, sondern vollkommen. Im hebräischen Urtext steht hier das gleiche Wort für „vollenden“ wie es schon am Ende der Schöpfungsgeschichte im ersten Buch Mose heißt: „So wurden vollendet Himmel und Erde.“(1.Mose 2,1) Möge der heutige Tag dazu beitragen, dass Ihr Leben den Rhythmus findet, so dass Sie mit Gott leben und eines Tages ihr Lebenswerk vollendet wird.
 

Autor/-in: Detlef Garbers