07.11.2011 / Wort zum Tag

1. Chronik 17,27

Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich.

1. Chronik 17,27

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„Wenn der Herr nicht das Haus baut, bauen umsonst, die daran bauen.“ Dieses Bibelwort steht seit hunderten von Jahren über dem Eingang des alten Rathausportales meiner Heimatstadt Wittenberg. Schon zu damaligen Zeiten wussten Menschen, dass Gott mit seinem Segen ein wichtiger Bestandteil für ihr Leben, und selbst für das Wohl einer ganzen Stadt ist.

König David wusste das auch. Er hat es in seinem Dankgebet so formuliert: „Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich.“ David spricht aus Erfahrung. In seinem Leben gelingt eine ganze Menge. Er kann sich über eine Familie freuen, hat eine steile Kariere hinter sich, die noch nicht zu Ende scheint. Und er will in seinem Leben noch so manches bewerkstelligen, beispielsweise Gott ein Haus bauen. Keine Frage, Gottes Segen ist mit ihm. Deshalb spricht er aus tiefstem Herzen dieses Dankgebet. Sein Blick geht zurück. Gott hat ihm viel Gutes geschenkt. Das weiß er. Doch nicht genug damit. Das, was er erlebt hat, gibt ihm Mut, Gott an seine Zusagen zu erinnern. Denn er hat versprochen, David zu segnen. So bittet er, auch weiterhin ihm und seiner ganze Familie von Generation zu Generation Gutes zu tun.

In Davids Leben gibt’s allerdings nicht nur schöne Ereignisse. Er lässt sich einiges zuschulden kommen. Beispielsweise begeht er Ehebruch, lässt einen seiner Mitarbeiter ermorden und hat seinen Feinden gegenüber nicht gerade freundliche Gedanken. Also, ein Bilderbuch-Saubermann ist er nicht. Aber er findet immer wieder zu Gott zurück, weiß um seine Güte und spricht mit ihm. Die Bibel enthält viele seiner Gebete. Manchmal ist er zornig auf Gott und Menschen. Manchmal ist sein Herz mit tiefem Dank erfüllt. Ich staune, dass David sich auch nicht abhalten lässt, auf Gott zu vertrauen, als er eine Schlappe einstecken muss. Dort, wo er ein Haus für Gott bauen will und Gott sagt: „Nein danke, lieber David. An deinen Händen klebt Blut, das lass lieber bleiben ...“ David ist enttäuscht. Er hat es doch gut gemeint. Hat erlebt, wie gütig Gott ist und will ihm nun auch etwas Gutes gönnen. Einen Tempel, in dem er wohnen kann. Doch Gott sagt erst einmal „Nein“! Zum Glück ist das nicht sein letztes Wort. Gottes Antwort auf Davids Bitte geht nämlich noch weiter: „Deine Nachfahren, lieber David, Deine nächsten Generationen, die sollen ein Haus für mich bauen.“ Und weil David nicht in kleinen Lebensabschnitten denkt, sondern weit über seine eigene Lebenszeit hinaus, macht ihn diese Zusage froh.
So ist Gott!!! Er meint es gut mit uns. Klar, müssen wir die Konsequenzen für unser Handeln tragen, wie David. Aber Gott entzieht uns nicht automatisch den Segen, den er versprochen hat.

David darf den Tempel zwar nicht bauen. Aber seine nachfolgenden Generationen können dieses Projekt in Angriff nehmen und beenden. Davids Bitte, dass Gott sein Haus segnet, geht also in Erfüllung. Und nicht nur das. Selbst der Sohn Gottes, Jesus Christus, kommt aus Davids Stamm. Der göttliche Segen ist ein besonderes Geschenk für uns Menschen. Gott verspricht damit, dass er es gut mit uns meint und dass er uns nahe ist.
Wenn ich einem Menschen sage: „Gott segne dich!“, dann wünsche ich ihm Gottes Schutz und Fürsorge. Und dann erinnere ich mich an David, dem es ganz klar war: „Was du, HERR, segnest, das ist gesegnet ewiglich!“
 

Autor/-in: Silke Stattaus